Regelbau M178 / Leitstand für mittlere und schwere Batterien - Schartenstand
Der Regelbau M178 der Kriegsmarine wurde für die Feuerleitung einer mittleren oder schweren Seezielbatterie entworfen und eingesetzt.
Auf dem Dach befand sich ein 6 m Entfernungsmesser auf Stativ. Im Peilraum war ein Richtfernrohr 1/C auf Zielsäule oder Peilsäule vorhanden. Falls ein Leuchtgeschütz eingesetzt wurde, befand sich hierfür ein zweites Richtfernrohr auf Zielsäule unterhalb in einem zweiten angebauten Peilraum oder es wurde eine Doppelscharte nach M178a errichtet. Im Rechenraum waren der Batterieplan, ein L.B.-Kleingerät C/30 oder C/42 (Heer) mit Fadengerät, TV-Rechentisch C/39 sowie alle sonstigen Kommandogeräte und Schießbehelfe für eine Seezielfeuerleitanlage untergebracht. Durch die Scharte war ein Richtfeld von 240° gegeben. Zur Befehlsübermittlung wurden innerhalb des Bunkers Sprachrohre und für die Kommunikation mit den Geschützstellungen etc. Fernsprecher und Funk verwendet.
Die Lage des Bunkers innerhalb der Batterie richtete sich danach, ob die Batterie mit mittleren oder schweren Geschützen bestückt war. Bei einer mittleren Batterie wurde der Leitstand etwa 60-400 m vor der Batterie in der Hauptschussrichtung, bei seitlicher Anordnung ca. 250 m von der Batteriemitte, bzw. 75 m vom Flügelgeschütz entfernt errichtet. Sollte er Leitstand für eine schwere Batterie genutzt werden, wurde die Lage des Bauplatzes mit dem jeweiligen Artilleriekommandeur und Pionieroffizier erkundet und festgelegt. Zur Errichtung waren ca. 2100 m³ Stahlbeton, bei zwei Scharten 2235 m³ erforderlich. An Rundstahl wurden bei einer Scharte ca. 105 t, bzw. ca. 112 t bei zwei Scharten benötigt. An Formstahl wurde ca. 5,3 t veranschlagt.
Die Stromversorgung erfolgte über das Stromnetz der Batterie. Die Belüftung erfolgte durch eine Zentralbelüftungsanlage mit Gasschutz. Als Heizung kam eine Warmwasserzentralheizung mit Lufterhitzer und Radiatoren zum Einsatz.
Als Bedienungsmannschaft waren für eine mittlere Batterie 1 Offizier, 3 Unteroffiziere und 9 Mannschaften, bei einer schweren Batterie 1 Offizier, 6 Unteroffiziere und 17 Mannschaften vorgesehen.
In Norwegen findet man diesen Regelbautyp in modifizierter Form in der MKB 3./513 Kiberg.
Quelle: Barch RM 6/503, S. 241-243