Regelbau S446 / Leitstand für schwere Batterien mit Unterkunft - Baustärke B
Der Regelbau S446 der Kriegsmarine wurde für die Feuerleitung einer schweren Seezielbatterie entworfen und eingesetzt.
Auf dem Dach befand sich ein 10,0 m Entfernungsmeßgerät in Zeiss-Drehhaube mit Vorpanzer. Im Beobachtungsstand kam ein Küstenpeilsehrohr (KPS) C/1 auf Zielsäule unter Beton mit Panzerplattenabdeckung 100-150 mm und eine Beobachtungsoptik zum Einsatz. Im Rechenraum waren alle benötigten Feuerleit- und Funkgeräte gemäß der Vorgaben für die Ausrüstung einer schweren Batterie mit elektrischer Feuerleitanlage untergebraucht. Ebenso alle sonstigen Kommandogeräte und Schießbehelfe für eine Seezielfeuerleitanlage. Das Richtfeld betrug 240°. Die Befehlsübermittlung erfolgte über Fernsprecher und Funk.
Die Lage des Bunkers innerhalb der Batterie wurde mit dem Artilleriekommandeur und dem Pionieroffizier erkundet und festgelegt. Für die Errichtung wurden ca. 1.600 m³ Stahlbeton, ca. 80 t Rundstahl und ca. 10,4 t Formstahl benötigt.
Die Stromversorgung wurde durch einen Kabelanschluß an den nächstgelegenen Geschützstand der Batterie ermöglicht. Zusätzlich wurde ein Dieselaggregat 15 kVA, 380/220 Volt verbaut. Alle Räume verfügten über eine Zentralbelüftungsanlage mit Gasschutz. Als Heizung war eine Warmwasserzentralheizung Lufterhitzer und Radiatoren verbaut.
Als Bedienungsmannschaft waren 1 Offizier, 6 Unteroffiziere und 17 Mannschaften erforderlich. Für die Führung eines zusätzlichen Leuchtgeschützes wurde ein weiterer Offizier benötigt.
Diesen Bunkertyp findet man in Norwegen in der MKB 11./504 Fjell und MKB 4./507 Örlandet.
Quelle: BArch RM 6/503, S. 175-177