Regelbau R636a / Leitstand für Heeres-Küsten Batterie - Einheitsleitstand für Heer und Marine
Der Regelbau R636a des Heeres wurde für die Beobachtung und Führung einer Batterie zur Seezielbekämpfung entworfen und eingesetzt.
Die Beobachtungskanzel ermöglichte bei 2 m Breite ein Seitenrichtfeld von 180° oder 210° bzw. 240°. Um den Entfernungsmesser vor Umwelt- oder Gefechtseinflüssen zu schützen, konnte über diesem eine Stahlbetondecke errichtet werden. Im Gegensatz zu den Vorgaben zur Errichtung von Befestigungsanlagen verfügt der Regelbau R636a nur über einen Eingang, da die Belegung bei Heer in der Regel unter 12 Mann beträgt.
War es durch die Gegebenheit des örtliche Geländes nötig den Stand aus schießtechnischen Gründen höher aus dem Untergrund herausragen zu lassen, als es aus Tarnungsgründen nötig war, so musste dieser mit Erde überschüttet werden, damit dieser von Seeseite trotzdem nicht erkannt werden konnte.
Als Bedienungsmannschaft waren im Rechenraum 1 Offizier und 9 Mann, im Nachrichtenraum 1 Unteroffizier und 4 Mann eingesetzt. Wurde ein Entfernungsmesser verwendet, so wurde dieser von 1 Mann bedient. Die Besetzung des Beobachtungsraumes setzte sich durch das angewendete Schießverfahren zusammen. Beim Langbasisschießen befanden sich dort 1 Schießender, 1 Hilfsbeobachter, 1 Feindbeobachter und 1 Mann mit Stoppuhr. Beim Schießen mit E-Uhr waren dort 1 Schießender, 1 B-Offizier, 1 Feindbeobachter, 1 Entfernungsmesser und 1 Mann für die Seitenverbesserung.
Zur Errichtung wurden ca. 150 m³ Beton, ca. 62,5 t Rundstahl und 13 t Formstahl benötigt. Der erforderliche Erdaushub für die Baugrube betrug ca. 1100 m³.
Es konnten 2 Offiziere und 12 Unteroffiziere und Mannschaften im Stand untergebracht werden. Zusätzlich sollte daher ein Gruppenunterstand für die schußsichere Unterbringung errichtet werden.
In Norwegen findet man diesen Bunkertyp in der HKB 35./979 Risör, abgewandelt in der HKB 23./978 Marka, abgewandelt in der HKB 22./978 Varnes-Fyr und MKB 1./505 Jul.
Quelle: BArch RH 11-III/126, 217, 220