Regelbau R632 / Stand mit 3-Schartenturm

Der Regelbau R632 des Heeres wurde für den Einsatz von 1 bis 2 M.G. und Unterbringung der Bedienungsmannschaft für ein M.G. entworfen und eingesetzt. Der Regelbau R632 ersetzte den bisherigen Typ 110.
Im 3-Schartenstand konnten bei verbauter Panzerkuppel 3P7 als s.M.G. ein M.G. 08, ein M.G. 34 mit Gewehrträger 34, ein M.G. 26 (t) mit Gewehrträger 26 oder ein M.g. 37 (t) mit Gewehrträger 37 eingesetzt werden. Bei anderen Waffen musste eventuell behelfsmäßig ein Sandsack auf dem drehbaren Lafettenaufsatztisch verwendet werden. Sollten leichte M.G. verwendet werden, so konnten die Modelle M.G. 08/15 mit l.M.G.-Schartenlafette, M.G. 13 mit l.M.G.-Schartenlafette und Kupplungsstück oder das M.G. 34 mit l.M.G.-Schartenlafette und Kupplungsstück eingesetzt werden. Als weitere Bauformen der Panzerkuppel konnten die Formen 60P7, 61P8 oder 407P9 verbaut werden. Hier konnte das M.G. 34 auf Schartenlafette 34 einzeln aus der mittleren Scharte oder zu zweit aus den beiden äußeren Scharten als s.M.G. zum Einsatz kommen.
Bei der Verwendung der Panzerkuppel 3P7 war ein Seitenrichtfeld von 60° und eine Erhöhung von -15° bis +5° möglich. Bei den Panzerkuppeln 60P7, 61P8 und 407P9 von +12°. Die Beobachtung erfolgte über die Optik an der Waffe, einer Winkeloptik sowie einem Rundumpanzerbeobachtungsfernrohr. In der Panzerkuppel 3P7 ist keine besondere Optik eingebaut gewesen, die Beobachtung erfolgte über in den Panzer eingebrachte Sehschlitze. In den Kuppeln Bauform 60P8 und 61P8 war ein Panzerrundblickfernrohr mit 5-facher Vergrößerung und 360° schwenkbar verbaut, sowie 4 Panzerbeobachtungswinkelfernrohre mit einfacher Vergrößerung. In der Bauform 407P9 waren 2 Panzerbeobachtungswinkelfernrohre mit 2,5-facher Vergrößerung verbaut. In allen drei Bauformen gab es zusätzlich für jedes M.G. ein Panzerzielfernrohr mit 2,5-facher Vergrößerung.
Zur Errichtung wurden ca. 550 m³ Beton und ca. 28 t Rundstahl benötigt. Der erforderliche Erdaushub für die Baugrube betrug ca. 1200 m³.
Die Bedienungsmannschaft bestand aus 1 Unteroffizier und 5 Mannschaften.
In Norwegen findet man diesen Bunkertyp in der MKB 11./504 Fjell und MKB 5./511 Trondenes.

Quelle: BArch RH 2/410, S. 106-107