Regelbau R620 / M.G.-Schartenstand am Vorderhang
Der Regelbau R620 des Heeres wurde für den Einsatz eines schweren Maschinengewehres zur flankierenden Wirkung am Steilhang entworfen und eingesetzt.
Es konnten das M.G. 08, M.G. 26 (t), M.G. 34, M.G. 37 (t) sowie das M.G. 42 eingesetzt werden. Sollten andere Typen zum Einsatz kommen, so mussten eventuell behelfsmäßig auf dem Lafettenaufsatztisch Sandsäcke eingesetzt werden. Als leichte Maschinengewehre konnten das M.G. 08/15, M.G. 13 oder das M.G. 34 verwendet werden. Als Lafetten konnten je nach Gewehrtyp zum Einsatz gebracht werden, M.G. Schartenlafette 08, Gewehrträger 34, l.M.G. Schartenlafette, Kupplungsstück 34, Gewehrträger 26, Gewehrträger 37 oder Gewehrträger 42. Zum besseren Schutz der M.G.-Schützen wurde der M.G.-Einsteckschild 08, M.G.-Einsteckschild 34 und der M.G.-Einsteckschild 42 eingeführt. Diese Einsteckschilde wurden hinter der Schieberleiste angebracht. Für die Scharte war eine Schartenplatte der Baustufe B oder zwei der Baustufe B1 vorgesehen. Zur Errichtung wurden ca. 590 m³ Beton, ca. 29 t Rundstahl sowie ca. 4,1 t Formstahl benötigt. Für die Baugrube war ein Erdaushub von ca. 400 m³ erforderlich.
Das Richten des M.G. war aus der Scharte heraus mit einem Seitenrichtfeld von 60° und einer Senkung bis zu -30° möglich. Für einen Beobachter existierte ein Ringstand.
Während des Schießens musste der Lüftungsbereich, durch eine gasdichte Tür zum Kampfraum oder im benachbarten Raum, geschlossen sein. War ein Lüfter mit 1,2 m³/min verbaut, so durften beim Einsatz des M.G. 42 nur Feuerstöße gesetzt werden. Für den Einsatz von Dauerfeuer mit dieser Waffe, musste ein Lüfter mit 2,4 m³/min verbaut sein.
Als Bedienungsmannschaft wurden ein Unteroffizier und 5 Mannschaften benötigt. Die Unterbringung erfolgte im Stand.
In Norwegen findet man diesen Regelbautyp in der MKB 3./513 Kiberg.
Quelle: BArch RH 11-III/126, S. 145-148